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Welcher Beruf passt zu mir?

  • carinahartig
  • 4. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Apr.

Eine Hand hält ein Objektiv vor einem See-Berg-Panorama.
Bild: Paul Surkopsas

Die Frage nach dem passenden Beruf ist für viele Menschen eine der zentralen Herausforderungen im Leben. Dabei gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn der ideale Beruf ist immer eine höchst individuelle Angelegenheit. Die Wahl sollte eine Kombination aus drei zentralen Faktoren sein:


  1. Was kann ich gut? – Welche Fähigkeiten und Talente bringe ich mit?

  2. Wer bin ich im Kern? – Welche Werte, Bedürfnisse und Wesenszüge machen mich aus?

  3. Was macht mir Freude? – Welche Tätigkeiten begeistern mich und geben mir Sinn?


Die individuelle Gewichtung der Faktoren


Jeder Mensch gewichtet diese Faktoren unterschiedlich. Es gibt Menschen, die ihre Erfüllung in einer Tätigkeit finden, auch wenn sie dabei regelmäßig auf Herausforderungen stoßen. Die übergeordnete Vision oder Sinnhaftigkeit gibt ihnen die nötige Energie, um Schwierigkeiten zu überwinden. Gleichzeitig gibt es Menschen, die eine Tätigkeit wählen, die ihnen leicht fällt – doch wenn ihnen der Sinn oder die Begeisterung fehlt, kann sie auf Dauer unbefriedigend sein. Die richtige Balance zwischen diesen Faktoren ist daher entscheidend für langfristige Zufriedenheit.


Welcher Beruf passt zu mir? Warum Berufstests nur begrenzt hilfreich sind


Mensch schreibt etwas auf Papier
Bild: Ben Mullins

Es gibt zahlreiche Tests, die Menschen in bestimmte Berufskategorien einteilen. Diese können durchaus erste Anhaltspunkte liefern, sie haben aber auch klare Grenzen:


  • Sie erfassen nicht die individuelle Gewichtung der Faktoren. Ein Test kann zwar Talente und Neigungen aufzeigen, doch ob jemand bereit ist, Herausforderungen für eine Vision zu meistern oder einen Sinn über bloße Stärken stellt, bleibt unberücksichtigt.


  • Sie basieren oft auf statischen Kategorien. Der Arbeitsmarkt und persönliche Interessen verändern sich ständig. Ein Test, der heute eine Empfehlung ausspricht, kann in wenigen Jahren überholt sein.


  • Sie betrachten nicht das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Ein Beruf ist nicht nur eine Ansammlung von Tätigkeiten, sondern auch eine Umgebung, eine Kultur und eine Wertegemeinschaft. Ein Test kann selten all diese Aspekte in Einklang bringen.


Berufstests können eine wertvolle Orientierungshilfe sein und erste Hinweise darauf geben, welche Richtung passen könnte. Dennoch sollten sie nicht als unumstößliche Wahrheit angesehen werden. Ein Test kann zwar Tendenzen aufzeigen, aber er kann nicht die individuelle Gewichtung von Faktoren oder persönliche Entwicklungen berücksichtigen. Viel wichtiger ist es, auf einer übergeordneten Ebene zu reflektieren, welche Tätigkeiten und Rahmenbedingungen wirklich zu einem passen – unabhängig davon, was ein Test vorschlägt.



Die Bedeutung der Meta-Ebene


Neben der konkreten Suche nach einem passenden Beruf ist es essenziell, regelmäßig auf die Meta-Ebene zu wechseln und die eigene Richtung aus einer übergeordneten Perspektive zu betrachten. Dabei helfen Fragen wie:


  • Passen die angestrebten Berufe zu den grundlegenden Werten und Bedürfnissen?

    (z. B. ein Job mit viel Verantwortung für Menschen mit hoher Eigenmotivation)


  • Werden die Kernelemente, die für langfristige Zufriedenheit wichtig sind, erfüllt?

  • (z. B. kreative Freiheit, strukturierte Prozesse, offenes Umfeld)


  • Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um glücklich und produktiv zu sein?

    (z. B. flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Höhe des Einkommens)


  • Entwickelt man sich in eine Richtung, die wirklich zu einem passt, oder folgt man äußeren Erwartungen? (z. B. der Wunsch der Eltern nach einem „sicheren Beruf“ vs. eigene Interessen)


Diese Reflexion hilft dabei, Klarheit zu gewinnen und sicherzustellen, dass die berufliche Wahl nicht nur kurzfristigen Impulsen folgt, sondern auf einer soliden Basis beruht.

Wer regelmäßig diese Meta-Perspektive einnimmt, trifft bewusstere Entscheidungen für die berufliche Zukunft und erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine erfüllende Tätigkeit zu finden und sich schließlich wirklich die Frage zu beantworten "Welcher Beruf passt eigentlich wirklich zu mir?".


Schroffes Bergmassiv unter blauem Himmel
Bild: Rohit Tandon

Fazit: Den eigenen Weg finden


Die Wahl des passenden Berufs erfordert Selbstreflexion und Mut.

Es kann hilfreich sein, verschiedene Tätigkeitsfelder auszuprobieren, Gespräche mit Menschen aus unterschiedlichen Berufen zu führen und immer wieder die eigene Zufriedenheit zu hinterfragen. Zudem ist es wichtig, regelmäßig auf die Metaebene zu wechseln und zu prüfen, ob die Kernelemente, die wirklich zählen, in einem zukünftigen Beruf erfüllt werden können.

Der "Traumberuf" ist oft keine vorgefertigte Kategorie, sondern etwas, das sich durch Erfahrungen und persönliche Entwicklungen formt. Wer offen bleibt und bereit ist, sich selbst immer wieder neu zu hinterfragen, kann eine Tätigkeit finden, die langfristig sowohl Erfüllung als auch Stabilität bietet.




Carina Hartig, Coach für berufliche Veränderung

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